Schon während meines Studiums zur Sozialarbeit und Sozialpädagogik (an der FH der SRH in Heidelberg von 2002 - 2005) habe ich mich beim Aufenthalt in den dortigen Wohnheimen gefragt, ob man Wohnangebote an Studenten nicht auch persönlicher, freier und individueller gestalten könnte.
So erwarb ich 2004 die erste Wohnung für 5 Studenten in Karlsruhe. Aber bald merkte ich, dass dies nicht meinen Grundgedanken entsprach: Es gab zu wenig Platz für die Mieter um sich zu treffen, nach den Partys gab es immer Ärger mit den Nachbarn im Haus, der Balkon war nur von einem Zimmer aus erreichbar, etc.
Bald war mir klar: ein Haus und zwar ein Großes musste her. Dafür war in Karlsruhe kein Markt (zu teuer, zu weit ab vom Schuss und meist zu wenig Außenflächen).
Also suchte ich in den umliegenden Studentenstädten mehr als ein Jahr und wurde 2006 mit dem Fund der Geißelgasse 15 in Landau belohnt:
Ich stieß auf diesen ehemaligen Landgasthof mit fast 500 qm Wohn- und Nutzfläche, 11 Zimmern und sogar mit Kegelbahn und genügend Freiflächen. Auch der Preis war akzeptabel.
Nach einem Probeinserat auf wg-gesucht und 78 Anfragen in 48 Stunden war mir auch klar, dass Bedarf an Zimmern / Wohnungen in Landau riesig und nicht ausreichend vorhanden war.
Schon die ersten Treffen mit den neu einziehenden Studenten waren für mich einfach herrlich:
Junge Menschen, die sich alle zum ersten Mal trafen, denn ich vergab die Zimmer nur an Studenten, die von ausserhalb kamen. Bald war mir auch klar, dass sie sich alle gut verstanden. Sie nahmen den Gasthof in Beschlag und füllten ihn mit neuem jungen Leben.
In der ersten Zeit wurden "Stuhlkreise" (hab ich ja gelernt) durchgeführt, bis die Gruppe sich entwickelte hatte. Heute suchen die Studenten sich ohne meinen Einfluss ihre neuen Mitbewohner und organisieren sich auch in allen sonstigen Bereichen selbst. Ich stelle nur noch die Location.
2007 erwarb ich die Theaterstraße 16a, hier sind zwei 2-Zimmer-Wohnungen und eine 1-Zimmer-Wohnung, sowie ein Laden mit Werbeagentur. Auch hier entstand ein angenehmes Miteinander.
2008 erwarb ich mit meinem Freund Thomas die ehemaligen Fabrikhallen in der Schlachthofstraße 20, die ihm heute alleine gehören und von mir verwaltet werden. Hier wohnen 18 Studenten.
2009 kam dann die Weißenburgerstraße 13 ins Portfolio. Mit 11 Zimmer ist diese ehemalige Kneipe "Zum Vaterland" (kennt jeder alteingesessene Landauer) auch ein Hort junger Ideen.
2010 musste ich mich nach einem Mitarbeiter umschauen, da das Arbeitspensum inzwischen riesig geworden war. So fand ich Uwe, der mir bis 2020 tatkräftig zur Seite stand.
Zwischen 2014 und 2020 war meine Firma sogar zur GmbH herangewachsen.
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Aber der Aufwand wurde immer größer und so trennte ich mich in den Jahren 2018 bis 2022 von der Weißenburgerstraße 13 und von großen Teilen der Theaterstraße 16a.
Aktuell ist die Schlachthofstraße 20 und die Geißelgasse 15 noch unter meiner Verwaltung und da ich weiterhin in der Altenpflege tätig bin - mittlerweile bin ich Praxisanleiter in der neu gestalteten Ausbildung zur Pflegefachfrau / -mann - geht mir bis heute die Arbeit nicht aus.
Wie es konkret in den Häusern aussieht und zugeht, beschreiben wir ausgiebig auf den jeweiligen Seiten.
Euer
Christoph
Linkenheim, den 29.12.2022